Das Leinen
Leinen gilt als der älteste gewebte Bekleidungsstoff. Funde erster Kleidungsstücke sind tausende Jahre alt. Das Wissen über seine einzigartige Verarbeitung konnte dennoch über viele Epochen hinweg bis in die heutige Zeit erhalten werden. Seit den antiken Kulturen Ägypetens, Roms und Griechenlands hat sich die Herstellung von traditionellem Leinen kaum verändert. Nach der Ernte wird der Flachs zu Garben aufgestellt und getrocknet. In einem daran anschließenden Wasserbad lösen sich die einzelnen Fasern heraus. Durch Brechen und Schlagen der Stängel gelangt man zu den einzelnen Fasern, die zu festen Fäden versponnen werden - der Grundstoff für jedes klassische Leinengewebe. Das Ergebnis ist ein leichter und luftiger Stoff, der angenehm auf der Haut liegt und ein wundervolles Tragegefühl verspricht.
Der echte Handdruck
Bereits seit dem 18. Jahrhundert kennt man eine Handdrucktechnik für Textilien. Die Basis bildet der Model, eine massive Holzleiste, in die der Modelstecher je nach Motiv feine Messingstifte einschlägt. In anspruchsvoller Handarbeit entsteht auf diese Weise das Negativ der begehrten Motive. Korrektes Einspannen der Stoffe, das sorgfältige Einfärben der Model und schlussendlich das zielgenaue Ansetzen auf den Stoff machen das Können eines echten Handdruckmeisters aus. Ein leichter Versatz im Muster, der sogenannte Modelzaumstond beweist die Echtheit des Handdrucks und macht jedes Stück zum Unikat. Die wertvollen Modeln wurden meist von Generation zu Generation weitergegeben, dennoch gehen immer wieder Motive verloren. Jedes bestehende, unvergessene Motiv ist daher umso wertvoller. Gössl hat sich der Einzigartigkeit der Muster an sich gewidmet und diese digitalisiert. So werden die alten Motive bewahrt und lassen sich gleichzeitig kreativ in neuen Größenverhältnissen zeigen.